Es ist mir schleierhaft, wie unter kräftiger Mithilfe der PolitikerInnen diese Ungleichbehandlung im Pensionssystem möglich wurde. Wie konnte die Politik wegsehen, wenn z.B. die Nationalbank Pensionsprivilegien derartig großen Umfang installierte, dass die Öffentlichkeit und damit Millionen von Klein- und Normalverdienern dauerhaft den Luxus von wenigen Tausenden NB-Altvertragsnehmern finanzieren muss, obwohl diese das 4-5fache der NormalbezieherInnen an Pension erhalten? Das ist mit einem Griff in die Kassen zu vergleichen und sollte eigentlich strafrechtlich belangt werden. Man komme mir nicht damit, dass diese Pensionen aus dem Einkommen der NB sichergestellt würden. Wir wissen nunmehr, dass die milliardenschweren Rücklagen der NB dafür nicht ausreichend sein werden. Darüber hinaus mindern diese unerträglichen Privilegien auch die Abflüsse der NB an den Staat, was die Staatseinnahmen vermindert und damit andere Sozialbereiche schädigt. Es ist mir schleierhaft, dass vor einem Höchstgericht standhalten kann, dass im Luxus lebende Menschen den Anspruch aufweisen, dass ihre Pensionen zu einem wesentlich höheren Prozentsatz von anderen finanziert werden sollen als die Pensionen von armen Bevölkerungsgruppen. Wer die Gehälter der NB-Angestellten aufwies (die zu den höchsten der gesamten Welt gehörten), hätte genügend Möglichkeiten gehabt, selbst für deutlich höhere Eigenpensionen vorzusorgen.

Dr. Erwin Ebermann, 15.11.2017