Auch wenn ich kurz vor der Pension stehe, wäre ich dennoch bereit, länger zu arbeiten. Es ist mathematisch vollkommen klar und unwiderlegbar, dass die Beibehaltung eines frühen Pensionsantrittsalters bei steigender Lebenserwartung zu einer zukünftigen Unfinanzierbarkeit des jetzigen Pensionssystems und zu einem fast vollständigen Ausschluss der Jüngeren führen muss!!! Wo Arbeitsplätze bis 65 und knapp darüber kaum mehr verfügbar oder möglich wären, müssten die Mittel für die Unterstützung dieser Menschen aus anderen Töpfen als dem Pensionsfond bereitgestellt werden. Auch das Frauenantrittsalter müsste bei Verantwortungsbewusstsein und simpler Logik schon längst an das der Männer angeglichen worden sein. Hier wären intelligentere Formen der Berücksichtigung der häufig weiblichen Doppelbelastung denkbar: a) Pensionssplitting zwischen Mann und Frau b) stärkere Berücksichtigung der Kindererziehung bei tatsächlich vorhandenen Kindern. Ich habe selbst drei Kinder. Mit welchem Recht darf eine Frau, die keine Kinder hat und daher wesentlich weniger Doppelbelastung als ich aufweist, dennoch 5 Jahre früher in Pension gehen. Das ist dämlich und sexistisch und dürfte vor keinem Höchstgericht standhalten.

Dr. Erwin Ebermann, 15.11.2017